Neugestaltung Bad Loretto
Rahmenbedingungen: Die Halbinsel Maria Loretto stellt einen der markantesten landschaftlichen Akzente im östlichen Wörtherseebecken dar. Sie wird von den Faktoren Bootshafen, Bad Loretto und Schlossanlage mit Kapelle
und Restaurant auf felsiger Erhebung geprägt.
Die Badeanlage von Architekten Karl Hack und Felix Orsini-Rosenberg aus dem Jahr 1970 war den Ansprüchen des Bauherrn nicht mehr gewachsen und sollte mit neuen Baukörper ergänzt werden.
Grundgedanken
Die neuen Baukörper sollten sich unaufdringlich, entsprechend ihrer Nutzung, dem Ort unterordnen. Als übergeordnete Struktur wurden zwei Dächer auf Stahlrahmen gewählt, welche auch Freibereiche überdachen und so für schattige, luftige Außenbereiche sorgen.
Die beiden Grundstrukturen der Dächer wurden linear zueinander versetzt, sodass auch in den Außenbereichen nutzbare Zonen und Durchblicke zwischen See und Lendkanal entstanden. Unter die Dachkonstruktionen wurden die benötigten Baukörper gestellt, welche durch ihre Distanz zum Dach (Lüftungslamellen) ein angenehmes Raumklima erhalten. Die neu geschaffene Gebäudestruktur hat keine Rückseite, es bedient das Lokal, aber auch der Kanu- /SUP- Verleih sowohl das Areal des Bades als auch den Lorettoweg am Lendkanal. Die alten Kabinen nahe dem Schloss Maria Loretto wurden mit neuen Zugangsstegen ausgestattet.
Das bestehende Hauptgebäude wurde entkernt und vom Bauherrn mit neuen Kästchen und Umkleiden adaptiert.
Anforderungen
Vom Bauherren, den Stadtwerken Klagenfurt, wurde in einem ambitionierten Zeitplan (Planungsbeginn Dezember 2016, Fertigstellung Mai 2017) ein Imbiss Kiosk, eine Tauchwelt, ein Kanu und SUPVerleih, sowie ein neuer Sanitärtrakt in einfacher low cost Bauweise (Nutzungsdauer ca. 10 bis 15 Jahre) gefordert.
Das Architekturbüro Roth und spado architects, die Gewinner eines österreichweiten Wettbewerbes für das Bad Loretto aus dem Jahr 2003, welcher damals nicht umgesetzt wurde, konnten nun für die Adaptierung des Bades beauftragt werden.
Materialität
Das Dach wird aus filigranen Stahlrahmen mit Leichtmetall Paneeldeckung gebildet, die Wände sind als einfache Holzständerkonstruktion ohne Dämmung ausgeführt. Die feingliedrigen, horizontalen Holzschalungen und Lamellen sind unbehandelt verarbeitet. In den Zwischenbereichen wurden vertikale Lärchen Brettschichtholzlamellen mit entsprechender Durchsicht errichtet.